„Ich hör nicht mehr dazu“ – BG RCI zeichnet Plakate zum Thema Lärm aus 

Die Siegerinnen des Arbeitsschutzplakatwettbewerbs der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) stehen fest: Viktoria Henning (Hochschule Düsseldorf), Amal Hamed (Hochschule Rhein-Waal) und Stina Semmelroggen (Hochschule Düsseldorf) wurden für ihre Plakatentwürfe zum Thema Lärm am Arbeitsplatz ausgezeichnet. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert. 

Rund fünf Millionen Beschäftigte in Deutschland sind an ihrem Arbeitsplatz gesundheitsschädigendem Lärm ausgesetzt. Bei der BG RCI ist die Lärmschwerhörigkeit die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit. Zunehmend leiden auch schon junge Menschen unter Hörschäden. Grund genug, das Themengebiet in den Fokus des diesjährigen Plakatwettbewerbs der Berufsgenossenschaft zu stellen. 

Hierfür waren Studierende der Fachrichtungen Grafikdesign, Visuelle Kommunikation und Kommunikationsdesign eingeladen, ihre Ideen künstlerisch aufzubereiten und die gestalteten Plakatentwürfe einzusenden. Denn optisch ansprechende Plakate können dabei helfen, für Arbeitssicherheitsthemen zu sensibilisieren und so nachhaltig zu einem verantwortungs- und gesundheitsbewussten Verhalten am Arbeitsplatz zu motivieren.

Wie schon beim ersten BG RCI-Arbeitsschutzplakatwettbewerbs 2019, der sich der Verkehrssicherheit widmete, war die Resonanz auch in diesem Jahr überwältigend: 142 Studierende von 17 deutschen Hochschulen beteiligten sich mit insgesamt 282 Entwürfen an dem Wettbewerb. Eine Jury aus Hochschulprofessorinnen und Führungskräften der BG RCI wählte letztendlich aus den 101 Motiven, die es in die letzte Runde geschafft hatten, die drei Siegerplakate aus. Die Preisverleihung fand am 25. Oktober 2022 im Rahmen des Forum protecT in Potsdam statt.

Viktoria Henning, 21 Jahre alt und zum Zeitpunkt der Einreichung im zweiten Semester an der Hochschule Düsseldorf eingeschrieben, konnte sich über den mit 3.000 Euro dotierten ersten Platz freuen. Das künstlerisch-kreative und plakativ veranschaulichte Wortspiel „Ich hör nicht mehr dazu“, welches eine so viel tiefergehende Bedeutung hat, als auf den ersten Blick ersichtlich, hat die Jury am meisten überzeugt.

Den zweiten, mit einem Preisgeld von 2.000 Euro honorierten Platz auf dem Siegertreppchen, erklomm die 31-jährige Amal Hamed von der Hochschule Rhein-Waal. Das Plakat weist mithilfe der einfachen, aber gleichzeitig ideenreich kreierten Illustration prägnant auf die Wichtigkeit eines funktionierenden und gesunden Gehörs hin und trifft dadurch genau den Themenschwerpunkt.

Den dritten Platz sicherte sich Stina Semmelroggen (21), ebenfalls Studentin an der Hochschule Düsseldorf. Für ihr auffallendes Palaktmotiv, das den Leser zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Problemfeldern der Schwerhörigkeit auffordert, wurde sie mit einem Preisgeld von 1.000 Euro ausgezeichnet. 

Der Jury gehörten an: Prof. Gertrud Nolte (Fakultät Gestaltung Würzburg), Prof. Gudrun Müllner (Hochschule Augsburg) und Prof. Iris Utikal (Köln International School of Design). Jurymitglieder vonseiten der BG RCI waren: Stefan Weis (stv. Hauptgeschäftsführer), Ulrike Stute (Leiterin Kommunikation) und Dr. Harald Wellhäußer (stv. Präventionsleiter).

Mitgliedsunternehmen der BG RCI haben ab Januar 2023 die Möglichkeit, ausgewählte Plakate im BG RCI-Medienshop unter https://medienshop.bgrci.de/shop/ in einer der Betriebsgröße angemessenen Form kostenfrei zu bestellen oder in digitaler Form im Downloadcenter unter https://downloadcenter.bgrci.de/shop/ herunterzuladen.

Weitere Informationen zum Plakatwettbewerb der BG RCI finden Sie hier: Arbeitsschutzplakate - BG RCI


Jurybegründungen

1. Platz: Viktoria Henning, Hochschule Düsseldorf: „ich hör nicht mehr dazu" (betreut von Prof. Andreas Uebele)

"Durch die ungewöhnliche typografische Inszenierung ist das Plakat ein wahrer Hingucker. Die prägende Botschaft, die inhaltlich größer kaum sein könnte, wird jedoch erst auf dem zweiten Blick in vollem Umfang ersichtlich: Wer nicht mehr richtig hört, wird infolge schwerfälligerer Kommunikation in der Pflege sozialer Kontakte eingeschränkt sein. Die Interaktion des im Zentrum stehenden Menschen als soziales Wesen wird massiv erschwert, was gar die Isolation der Betroffenen nach sich ziehen kann – man (ge)hört nicht mehr (dazu). Ein toller Gedankengang, der durch das Wortspiel in der prägnanten Aussage grandios umgesetzt und plakativ veranschaulicht wurde."

2. Platz: Amal Hamed, Hochschule Rhein-Waal: „Stoppt den Lärm" (betreut von Prof. Christoph Zielke)

"Je länger das Plakat betrachtet wird, desto faszinierender wird es. Die auf das Wesentliche reduzierte Illustration erzählt eine Geschichte und kommuniziert auf diese Weise gleich zwei Botschaften: Zum einen kann eine Person, die ihr Gehör verloren hat, anschließend versuchen, es wiederzufinden – es wird ihr jedoch nicht gelingen, da die Erkrankung nicht heilbar ist. Zum anderen wird gestalterisch die Orientierungslosigkeit sichtbar gemacht, die mit dem Gehörverlust einhergeht, da das Ohr bekanntermaßen als Gleichgewichtsorgan fungiert. Ein tiefsinniges und zugleich sehr nachhaltiges Motiv, welches sich auf der Netzhaut einprägt."

3. Platz: Stina Semmelroggen, Hochschule Düsseldorf: „hörschäden entstpiephen im innenbummhr" (betreut von Prof. Andreas Uebele)

"Die Botschaft will erlebt werden. Das Plakat richtet sich dank der kreativen Umsetzung intellektuell herausfordernd an den Betrachtenden. Die vielen Geräusche, denen wir täglich ausgesetzt sind, werden in den Vordergrund gestellt und so darauf aufmerksam gemacht, wie umfänglich sich Schwerhörigkeiten – auch im Alltag – auswirken. Die Typographie zwingt hierbei zur kognitiven, emotionalen Auseinandersetzung mit dem Inhalt und unterscheidet sich so bewusst von klassischen Plakatmotiven."


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Pressekontakt

Ulrike Stute
Leiterin Stabsbereich Kommunikation
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